Mundart-Kabarett für die Halle

Lisbeth Euler in Glanzform

Sie präsentierte sich ganz und gar in ihrem Element. Lisbeth Euler alias Heidi Eller begeisterte im Dorfgemeinschaftshaus Uelversheim mit einem Kabarett-Solo vom Feinsten.

Im voll besetzten Vereinsraum amüsierten sich rund hundert Gäste vergangenen Sonntag über die Erfahrungen der etwas grantigen, alten Dame mit der modernen Welt, ihrem Eheleben und dem Dorfgeschehen. Mit Witz und schauspielerischem Talent zog die Uelversheimerin, der die Pflege der rheinhessischen Mundart am Herzen liegt, die Besucher in ihren Bann. In ihrer Rolle brillierte sie in einem 90minütigen Programm mit einem schier unerschöpflichen Repertoire an Geschichten und vor allem Fremdwörtern, nicht Dudengetreu, aber amüsant interpretiert und verpackt. „Zugeguckt, abgehorscht und nachgeschwätzt“, einfach aus dem täglichen Leben gegriffen sind die wunderbaren Geschichten. Obwohl sie selbst Hochdeutsch spricht, liebt Heidi Eller den rheinhessischen Dialekt ihrer Heimat, in der sie seit 50 Jahren zuhause ist. Ihr Kabarettprogramm hat bereits Kultcharakter und viele Menschen erfreut. Sie ist eine Mundart-„Queen“ in ihrer Paraderolle „Eh, ich´s vergess“,  die sie auf der Bühne überzeugend und mitreißend verkörpert.

Immer kämpft Lisbeth mit den Fremdwörtern: „Es ist eine Susifussarbeit, ab und zu fallen mir nicht die richtigen ein“. Oder sie ist der Überzeugung: „Kokainfreier Kaffee ist wie ein Büstenhalter auf der Wäscheleine. Das Beste fehlt da drin“ und „Fehler darf mer mache, mer muss nur die Inkontinenzen ziehn.“ Lisbeth ist stets bemüht um die Harmonie in der Ehe: 

„Mein Mann trifft die großen, ich die kleinen Entscheidungen, bisher hatten wir noch keine großen. Wenn ein Mann sagt, er repariert etwas, müssen sie ihn nicht alle sechs Monate daran erinnern.“ Mit modernen Smartphones, den “Wischdingern“ liegt sie häufig im Clinch, sie lebt ständig in der Angst, dass das Ding von Fremden kaputt gehackt werden könnte. Die ständige Werbung für Äppel (Apple) findet sie blöd, denn von Boskop und Winteräpfeln hat sie noch genügend Vorrat.

Die Grundschullehrerein im Ruhestand bastelt bereits an neuen Lisbeth Euler-Stories. „Es war schee, dass wir uns ´mal unterhalte hun, auch wenn ich kaum zu Wort komme bin,“ stellte Lisbeth am Ende fest. Ihre wachsende Fan-Gemeinde darf sich auf weitere wunderbare Vorstellungen freuen.

„Eh isch´s vergess“ war ein Beitrag von Heidi Eller für das TSV-Projekt „Alle für die Halle“. Der Eintritt war kostenlos, die Gäste konnten spenden. In der Pause erfreuten sich die Gäste am „Munkelbuffet“ und an der Theke mit Wein und „Sauser“. Alle Einnahmen sind für die neue, derzeit noch in Planung befindlichen Sporthalle bestimmt. „Es ist ein richtiges Dorfprojekt geworden mit all den vielfältigen Aktivitäten für die neue Sporthalle. Vereine und Bevölkerung engagieren sich, es ist eine Welle der Gemeinschaft entstanden,“ zog Jenny Hähn für den TSV Uelversheim Bilanz über die erfolgreiche Spendensammlung der vergangenen Monate. Der Eigenbeitrag des TSV in Höhe von 25.000 € für die Einrichtung der neuen Sporthalle werde auf jeden Fall erreicht. „Wir sind auch darüber hinaus froh für jeden Euro Spende, denn für die komplette Einrichtung der Halle mit Sportgeräten rinnt das Budget nur so dahin“.

Der TSV dankt Lisbeth Euler alias Heidi Eller für ihr tolles Engagement für den Verein! Danke auch an das TSV Team für die kulinarischen Leckereien und das Sponsoring: Iris Knecht, Jenny Hähn, Claudia Göttelmann, Kathrin Schmitt, Karin und Monika Obermann, Carsten Strauß.